< PreviousAb dem 19. Januar 2018 werden die Swarovski Kristallwelten in Wattens im Rahmen des Lichtfestivals in Licht und Klang getaucht. Hinter der Show steckt eine Geschichte, in der zwischen schlafendem Riesen und einem Riesenrad die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit verschwimmt. Text – Rebecca Müller Fotos – Axel Springer 40Hinter Licht dem D er Riese schläft und träumt. Er träumt von all den Wunderkammern, die er auf seinen vielen Reisen um die Welt gesammelt hat. Wie eine Traumbibliothek trägt er sie in sich. So lautet der Anfang der magischen Geschichte, die beim Lichtfes- tival in den Swarovski Kristallwelten in Wattens erzählt wird. Die dazugehörigen Träume holt das Multimedia- Spektakel aus dem Kopf des Riesen und projiziert sie mit Licht, Laser, Sound und Klang in den Garten der Swarovski Kristallwelten. „Das Lichtfestival passt perfekt zu den Swarovski Kristallwelten. Der Garten- und Ausstellungsarchi- tektur müssen nur noch erzählende und multimediale Elemente hinzugefügt werden“, sagt Oliver Diem, Kreativdirektor der Berliner Event-Agentur StudioNOW und einer der kreativen Köpfe hinter dem Lichtfestival. Gemeinsam mit der Dramaturgin und Regisseurin Pet- ra Lammers, dem Lichtkünstler Björn Hermann und dem Komponisten und Sounddesigner Matt Flores wird er die Swarovski Kristallwelten im Rahmen des Lichtfes- tivals ab 19. Jänner 2018 für mehrere Wochen in eine begeh- und erlebbare audiovisuelle Show verwandeln. Kristall verlangt nach Licht Diem und Hermann waren schon bei der Premiere des Festivals im Jänner 2017 an Bord. Stefan Isser, Geschäftsführer der Swarovski Kristallwelten, und Kreativdirektorin Carla Rumler haben StudioNOW mit der Umsetzung des Projekts beauftragt. Der Ideen- geber für ein inhaltliches Konzept war für Oliver Diem schnell gefunden: „Der Kristall ist unsere Basis und der braucht Licht, um sich entfalten zu können. Er verlangt geradezu danach.“ Bei der zweiten Ausgabe des Lichtfestivals werden die Wunderkammern der Swarovski Kristallwel- ten in Wattens miteinbezogen und – über interaktive Elemente – auch der Besucher selbst. Der Garten mit seinen Figuren und Kunstwerken wird Bühne und Prota- gonist zugleich sein. Als das verbindende Element wird der Riese fungieren – und seine Träume. Lichtfestival41Lichtfestival42 Der Riese träumt Die Show, die an jedem Abend des Lichtfestivals ge- zeigt wird, ist in drei Akte eingeteilt. Jeder davon steht für einen Traum, der sich inhaltlich an den Wunder- kammern orientiert. „Und diese Träume sind verrückt, surreal, verspielt und dramatisch“, erzählt Petra Lammers. Teil eines dieser Träume ist zum Beispiel ein sich drehendes Riesenrad, das, von Jahrmarktmusik begleitet, beleuchtet am Himmel und auch wieder in der Dunkelheit der Nacht verschwindet. Das Riesenrad wird eines der Highlights des Festivals und gleichzeitig wichtiger Bestandteil der Geschichte sein, die dem Spektakel als Ausgangspunkt dient. Die drei Akte dauern jeweils rund fünf Minuten und werden zwischen 17 und 21 Uhr regelmäßig wieder- holt. Am Anfang jedes Akts dreht sich das Traumrou- lette, wie Björn Hermann erklärt: „Lichtstrahlen sausen von einem Ende des Garten zum anderen, die Augen des Riesen leuchten auf und wir hören einen Donner, als würde der Riese das Traumroulette spielen, um sich für einen Traum zu entscheiden.“ Hase und Glühwürmchen weisen den Weg Die Tiere im Garten der Swarovski Kristallwelten, wie zum Beispiel das Glühwürmchen oder der Hase, nehmen für die Besucher die Rolle des Erzählers ein. Sie führen durch die Traumwelt des schlafenden Riesen, überall im Gelände kann man ihre Stimmen vernehmen. Sie weisen dem Zuschauer nicht nur den Weg zum schlafenden Riesen selbst, sie verraten ihm auch, in welchem Traum er sich gerade befindet und wie er einen Weg, vorbei am schlafenden Riesen, in die dazugehörige Wunderkammer findet. Einige der Wunderkammern der Swarovski Kristall welten Wattens werden im Rahmen des Lichtfes- tivals nicht nur über die Geschichte einbezogen, son- dern mit Licht- und Klanginstallationen auch bespielt. „Über die Geschichte, die wir draußen erzählen und für die die Wunderkammern ein wesentlicher Bestand- teil sind, sind die Kunstwerke in den Wunderkammern auch im Rahmen des Lichtfestivals präsent“, erklärt Petra Lammers. Der Zuschauer spielt mit Wesentlicher Bestandteil des Lichtfestivals wird auch Interaktivität sein. Die Gäste werden aktiv dazu aufge- fordert, mitzumachen – von den Tieren im Garten zum Beispiel. Ein Teil der Lichtinstallationen wird auch erst dann beleuchtet, wenn der Zuschauer nahe genug an sie herantritt. Was dabei herauskommen soll, be- schreibt Oliver Diem so: „Mini-Performances mit hohem Unterhaltungswert – für die Mitwirkenden wie für die Zuschauer.“ Das Lichtfestival in den Swarovski Kristallwelten in Wattens ist für die Veranstaltungs-Profis eine beson- dere Herausforderung. Die Zuschauer können den drei Akten folgen, müssen es aber nicht. Für Oliver Diem und sein Team bedeutet das: „Die Besucher kommen und gehen, wann sie wollen, und sie bleiben auch nicht an einem Ort, sie bewegen sich über das gesamte Ge- lände. Im Grunde muss also immer und überall etwas los sein.“ Dafür wird unter anderem eine mystische Grundatmosphäre sorgen. Ein weiterer und meist unkalkulierbarer Pro- tagonist des Festivals ist die Witterung. Open Air sei ohnehin immer etwas Besonderes, meint Björn Hermann. Open Air im Januar und Februar in Tirol wohl umso mehr. Nebel, Regen- oder Schneefall, klare oder bewölkte, kalte oder milde Nächte – das alles kann vorkommen. Gerade das macht für ihn aber auch den Reiz aus: „Die Witterung hat natürlich Einfluss auf Licht und Atmosphäre und in den Wochen der Veranstaltung hast du jede Situation einmal. Das heißt auch, dass jeder Tag anders ist, und das ist auch für uns sehr spannend.“ Für die zweite Auflage des Lichtfestivals haben sich die kreativen Köpfe hinter der Veranstaltung einiges vorgenommen. Beim Zuschauer wollen die Verantwortlichen rund um Oliver Diem vor allem eines erreichen: „Wir wollen die Gäste faszinieren, bewegen und staunen lassen – und das mit dem kleinen magi- schen Moment ebenso wie mit der großen dramati- schen Geste.“ Das Lichtfestival findet vom 19. Januar bis 18. Februar 2018, jeweils von 8:30 bis 21:00 Uhr, in den Swarovski Kristallwelten in Wattens statt. Untertags gibt es mehrere Installationen in den Wunderkammern zu erkunden, ab 17:00 Uhr startet die Multimediashow im Garten, ab dann gibt es ein Spezialticket um 15,- Euro. lichtgestalter: Oliver Diem und Björn Hermann sind zwei der kreativen Köpfe hinter dem Lichtfestival. FOTOWETTBEWERB #LIGHTUPTHEGIANT Zeigen Sie uns unter dem Hashtag #LightUpTheGiant Ihre schönsten Momente des Lichtfestivals und gewinnen Sie unter anderem ein Fernglas von SWAROVSKI OPTIK. kristallwelten.com/lichtfestivalVoller Kalender Im Riesen ist immer etwas los und das über das ganze Jahr und bei jedem Wetter. Lichtfestival, Som- merfestival, Winterwunderwelt, Familientag, „Musik im Riesen“, Open-Air-Kino, kreative und muse- umspädagogische Workshops, Vital im Riesen, Gespräch im Riesen, Dinner unter der Kristallwolke. Auch private oder Firmen-Events mit bis zu 500 Gästen können in den Swarovski Kristallwelten aus- gerichtet werden – das Eventteam betreut Veranstaltungen von der Planung bis zur Umsetzung. Der Fantasie der Gastgeber sind kaum Grenzen gesetzt. Alle Informationen zu den Veranstaltungen gibt es online unter kristallwelten.com/events und im aktuellen Veranstaltungs- kalender, der dieser Ausgabe des Kristallwelten Magazins auf Seite 19 beigelegt ist. Lichtfestival43 Stefan ISSer, Geschäftsführer der swarovski kristallwelten „Wir richten jährlich zahlreiche Veranstaltungen in den Swarovski Kristallwelten aus und freuen uns, damit unseren Gästen ganz individuelle Momente des Staunens bescheren zu dürfen.“WO INNO VATIO NEN WACHSEN 44Platz für Innovation In der Werkstätte Wat- tens erhalten Start-ups und Unternehmen in ihrer Frühphase den bestmög- lichen Start, aber auch ein längerfristiges Heim. Dafür stehen aktuell 2 900 Quadratmeter zur Verfü- gung. Dort befinden sich: 30 Co-Working-Arbeits- plätze: Flexibel mietbare Schreibtische mit Inter- netanbindung. Team-Offices: Hier kommen vor allem Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern längerfristig unter. Text – Daniel FeichtnerFotos – Franz Oss Wo vor über 120 Jahren die ersten Swarovski Kristalle geschliffen wurden, wird heute an Ideen für morgen gefeilt. Die Werkstätte Wattens bietet Start-ups und Unternehmen in ihren Anfängen ein Dach über dem Kopf und Raum, um sich auszutauschen, sich zu entwickeln und zu wachsen. 45Werkstätte Wattens H eute ist Wattens ein wichtiger In- dustrie- und Technologie-Standort. Doch 1890, fünf Jahre bevor Daniel Swarovski auf der Suche nach einer Heimat für seine Glasschleiferei fündig wurde, zählte das Dorf nur 744 Einwohner. Weit weg von Swarovskis Heimat, der Glas- metropole Gablonz, bot Wattens mit der leerstehenden Rhombergschen Lodenfabrik Platz und – dank einer Turbine – sogar Elek- trizität für einen neuen Start fern der Augen der Konkurrenz. Nährboden Was fehlte, waren Arbeitskräfte und Know- how. Deswegen holte Swarovski Arbeiter aus ganz Tirol und Experten aus Böhmen in den Ort. Dieses Wachstum machte bald den Bau des Werks 2 notwendig und brach- te handwerklich und technisch versierte Zuwanderer nach Wattens. Auf diese Weise entstand ein Nährboden für Innovation, Entwicklung und Technologie, der bis heute Früchte trägt. Auch mehr als 120 Jahre später wird bei Swarovski entwickelt, designt und produziert. Im Werk 2 herrscht ebenso reger Betrieb. Allerdings werden hier keine Kristal- le mehr geschliffen. Stattdessen beher- bergt es die Werkstätte Wattens, in der die Tradition zur Innovation Fortsetzung findet. „Wir bieten Raum“, meint Matthias Neeff, Geschäftsführer der Destination Wattens und Betreiber der Werkstätte, „für Innovati- on, Kreativität und Interaktion. Unser Ziel ist es, spannende Menschen mit wachstums- fähigen Ideen anzusprechen und davon zu überzeugen, zu uns zu kommen, wo wir sie in ihrer Entwicklung begleiten.“ Natürlich wachsen Die Werkstätte bietet derzeit 2 900 Qua- dratmeter Platz für Start-ups. In einem Co-Working-Space stehen dreißig flexibel mietbare Arbeitsplätze zur Verfügung. Dazu kommen ein FabLab – ein Arbeitsbereich mit 3D-Druckern, Fräsen, Lasercutter und einem Industrie-Roboter – Meeting-Räume und Team-Offices, die interessant werden, wenn sich Partner weiterentwickeln. „Wir unterstützen die natürliche Progression der Unternehmen und bilden sie auch räumlich ab“, erklärt Neeff. „Man beginnt im Co-Working-Space, trifft Leute, tauscht sich aus und entwickelt Ideen. Wird mehr daraus, kommen Mitarbeiter an Bord, und wird Platz benötigt, übersiedelt man in ein Team-Office.“ Die Werkstätte Wattens wird als öffentlich-private Partnerschaft betrieben. Mit Swarovski und der Marktge- meinde Wattens als Geldgeber muss sich das Projekt vorerst nicht ausschließlich durch Einnahmen finanzieren, sondern hat ebenso Zeit, sich zu entwickeln, wie die Start-ups, denen es eine Heimat bietet. Diversität Bei den Branchen, die sich in der Werkstät- te einmieten, sind die Betreiber um eine bunte Mischung bemüht. Schreibtisch an Schreibtisch und Tür an Tür werden Werk- zeugbeschichtungen entwickelt, Schmuck designt, Roboter programmiert und kunst- volle Torten gebacken. Und auch Projekte entstehen aus ungewöhnlichen Paarun- gen. Das Start-up Innerspace hat seinen Ursprung in der Zusammenarbeit zwischen dem Psychologen Sebastian Scheler und Software-Entwickler Bernhard Fercher.Platz für Produktion Produktion: Auch Produk- tionsflächen und Werkstät- ten können angemietet werden, um dort länger- fristig nicht nur Proto- typen, sondern fertige Produkte herzustellen. FabLab: 300 Quadratmeter mit allem ausgestattet, was Bastler, Tüftler und Maker brauchen, um ihre Ideen umzusetzen. 3D-Laser drucker, Fräsen, Lasercutter und vieles mehr. Simuliert Das Innerspace-Team arbeitet an techni- schen Lösungen, um Lern- und Trainings- prozesse von Grund auf neu zu gestalten. „Wir lernen am besten aus Erfahrungen“, erklärt Scheler. „Um Wissen nachhaltig zu speichern, müssen wir es möglichst unmittelbar anwenden.“ Diesem Lerntrans- fer-Problem rückt Innerspace mit Virtu- al-Reality zu Leibe. In simulierten Szenarien kann das in Kommunikations- und Interak- tions-Trainings Gelernte sofort umgesetzt werden. Dabei wird psychologisches Know-how mit Hightech verknüpft: Aus der Psychologie bekannte Parameter entschei- den, ob beim Benutzer ein Präsenz-Gefühl entsteht. „Sind sie stimmig umgesetzt, nimmt das Gehirn die Simulation als real wahr und verarbeitet die Information entsprechend“, erklärt der Psychologe. So kann der Umgang mit Kunden oder Teams virtuell trainiert werden. Gerade für Unter- nehmen, für die die Effizienz von Mitarbei- ter-Trainings wirtschaftliche Auswirkungen hat, sind solche Werkzeuge interessant. Standort-Treue Seit seiner Entstehung vor 1,5 Jahren ist Innerspace dem vorgedachten Weg der Werkstätte Wattens gefolgt. Das Unter- nehmen nahm seinen Anfang im Co-Wor- king-Space. Dort lernten Scheler und Fercher den Entwickler Andreas Berger ken- nen, der inzwischen fester Teil des Teams ist. Umgeben von anderen Start-ups zu sein, war hilfreich, meint Scheler. „Es gibt viel Austausch. Man kann sich Tipps holen und lernt von anderen. Und es macht Mut.“ Innerspace wird der Werkstätte vorerst treu bleiben. Das ist vorgesehen. Anders als in vielen Start-up-Schmieden soll sie auch den Standort Wattens fördern. „Wir wollen Unternehmen im Ort halten“, sagt Mat- thias Neeff. „Bis Firmen rund 25 Mitarbeiter haben, bieten wir ihnen Platz. Wenn diese Grenze überschritten ist, unterstützen wir sie, sich lokal anzusiedeln – und Teil des Ökosystems der Werkstätte zu bleiben.“ Mittendrin Dieser Weg vom Co-Working-Space zum Team-Office ist nicht bindend. Der Indust- riefotograf Christian Vorhofer ist einer der ersten Partner der Werkstätte – und hat seinen Schreibtisch seit jeher im offenen Ar- beitsbereich. Mittlerweile ist seine Kollegin Verena Nagl zu ihm gestoßen. Gemeinsam sind sie im Co-Working-Space mitten im Geschehen. „Gewissermaßen am Puls“, meint Vorhofer. „Für uns sind Kontakte alles. Und es gibt keinen besseren Platz, um ins Gespräch zu kommen.“ Daraus entste- hen auch Aufträge: Das FabAtelier, das in der Werkstätte vertreten ist, lässt Schmuckstücke von Nagl fotogra- fieren. Und die Kreativagenturen Verynice Alles und Bureau Neubau, die ebenfalls vor Ort sind, greifen auf Vorhofer zurück. Keine Konkurrenz-Angst Die Fotografen arbeiten projektbasiert zusammen. Während Vorhofer sich darauf spezialisiert hat, Industriebetriebe in Szene zu rapid prototyping: Das FabLab ist mit 3D-Druckern, CNC- Fräse, Lasercutter und vielem mehr ausgestattet. Die Einrichtung steht nicht nur den Partnern zur Verfügung. Auch Besucher können sich dort einmieten. Werkstätte Wattens46EssEn vErbindEt: Das gemeinsame Mittagessen bietet eine ideale Plattform, um sich kennenzulernen und auszutauschen. setzen, fotografiert Nagl auch Kunst. Ge- genseitige Konkurrenz fürchten sie nicht. „Fotografen werden immer gebraucht“, ist er überzeugt. „Wer Qualität liefert, wird auch etwas zu tun haben. Offenheit führt zu Austausch, von dem alle profitieren.“ Dieses Miteinander hat natürlich seinen Preis. Im Co-Working-Space hat Rücksicht Priorität. Allerdings wird darauf geachtet, dass Neuzugänge Offenheit und Willen mitbringen und nicht nur nebeneinander, sondern auch miteinander arbeiten. Community Dieses Prinzip Gemeinsamkeit endet nicht, wenn ein Unternehmen in ein Team-Office übersiedelt. Dafür sorgen Einrichtungen wie die Gemeinschaftsküche. Regelmäßig lädt die Werkstätte Koch-Profis ein, die vor Ort zur Tat schreiten. So wird das Essen zur Plattform, um sich auszutauschen. Weil mit dem Wachstum der Werkstätte der Koch- und Ess-Bereich bald an sein Limit stößt, werden aktuell in einem anderen Gebäude eine zweite Küche und eine Bar eingerichtet. Auch hier wird es Platz geben – für Part- ner und Besucher. „Wir sind keine Insel“, versichert Matthias Neeff. „Unsere Seminar- räume können extern gebucht werden. Und auch im FabLab kann sich jeder einmieten.“ Damit weckt die Werkstätte Neugierde und zieht Schüler, Studenten und damit die nächste Innovations-Generation an. Große Namen So lockt die Werkstätte junge Talente ebenso wie alte Hasen. „Unseren Arbeitge- ber kennen vermutlich viele“, meint Michael Stockinger, der Ende 2016 gemeinsam mit zwei Kollegen ein Team-Office bezogen hat. „Wir sind die Data-Science-Experten von Fraunhofer Austria.“ In Deutschland beschäftigen die Fraunhofer-Institute 24 500 Mitarbeiter und sind eine interna- tionale Größe. „In Tirol agieren wir aber ähnlich wie ein Start-up“, sagt Stockinger. Die Forschungsorganisation ist in Ost- österreich bereits vertreten. Im Westen machen er und seine Kollegen nun den Anfang – von Wattens aus. Begonnen hat er dabei wie andere: im Co-Working- Space. Mit „Fraunhofer Austria“ neben seinem Namen auf dem Schild am Schreibtisch ist er schnell aufgefallen: „Darauf hat mich fast jeder angesprochen“, lacht er. „Scheu kannte keiner.“ Ausgangsbasis Den Neuankömmlingen kam das entge- gen. Das Team beteiligt sich gerne an der Werkstätte Wattens47 „Ziel ist es, spannende Menschen mit wachstumsfähigen Ideen davon zu überzeugen, zu uns zu kommen, wo wir sie in ihrer Entwicklung begleiten.“ Matthias NeeffH owever, plant number 2 at the Swarovski production site is no longer cutting crystal. Since 2015 it has been refitted as the Wattens Work- shop: an innovation center for startups and early-stage companies. Room for innovation Ever since the Wattens Workshop was founded, it has been home to a wide range of projects and businesses: photographers Christian Vorhofer and Verena Nagl; Inner- space, founded by psychologist Sebastian Scheler and software developer Bern- hard Fercher, who develop virtual reality solutions for communications training; the Data Science division of Fraunhofer Austria – and many others. The Workshop offers co-working spaces, which can be rented on a flexible basis, and team offices for companies that already need more space. Users can also book meeting rooms in various sizes, or time in the FabLab, where Workshop partners and visitors can use milling, 3-D printing, laser-cutting equip- ment, and much more. The Wattens Workshop differs from many other startup centers in that it does not set a size limit for the partners it sup- ports. Even when companies outgrow the available space, the center has a clearly stated goal of helping them to get estab- lished and settle in the area. In this way, the Workshop aims to make a long-term contribution to development in the region and to nurture the spirit of discovery in Wattens. Where innovations grow english version Platz für alle Meetingräume: Partner der Werkstätte können ebenso wie externe Unternehmen zehn bis zu 371 Quadrat- meter große Räume für Meetings und Events aller Art anmieten. Und mehr: Aktuell werden 850 Quadratmeter der Werkstätte umgebaut, und das Areal bietet noch Platz für deutlich mehr Wachstum. Weitere Informationen: werkstaette-wattens.at When Daniel Swarovski brought crystal manufacturing to Wattens in 1895, he also brought craftsmen and experts from all over Tyrol and from his home country in Bohemia. So the little town became fertile ground for the spirit of discovery and innovation which is still bearing fruit today. Offenheit. „Wir leisten Strukturarbeit“, erklärt Stockinger. Eine Aufgabe, bei der Austausch und Networking unersetzlich sind. In Tirol will Fraunhofer Austria ein Data Science Hub aufbauen. Dort soll zu Digitalisierung und maschinellem Lernen geforscht werden. „Wir leiten die Entwick- lung eines Digitalisierungsangebots für die Industrie in die Wege“, meint er. Dazu erheben sie derzeit den Bedarf in Tirol. „Die Region ist auch wegen ihrer Diversität interessant. Die Industrie-Landschaft hat hier kleine, aber auch große Unternehmen zu bieten“, erklärt Stockinger. „Außerdem tun sich neue Betätigungsfelder für Data Science auf. Gerade im Tourismus gibt es unerschlossenes Potenzial.“ Von der digita- len Vernetzung des Skilifts bis zur Passa- gier- und Hotel-Logistik sieht er Bedarf. Das Aufbauprojekt ist auf drei Jahre aus- gelegt. Das ist aber erst der Anfang. „Wir werden definitiv in Wattens bleiben“, sagt Michael Stockinger. „Der Ort wächst, lebt und arbeitet. Und wir sind Teil davon.“ Tradition fortgesetzt Das Potenzial, solches Wachstum zu unterstützen, ist vorhanden. „Insgesamt bietet das Areal rund 10 000 Quadratme- ter“, meint Matthias Neeff. „Davon belegen wir knapp ein Viertel. Aber 2019 könnte es schon mehr als die Hälfte sein.“ Egal ob bei der zweiten Küche oder der Kaffeerös- terei, die bald einziehen wird, es gilt: Beim Umbau wird die Bausubstanz angepasst, aber nicht versteckt – im Gegenteil. Die Industrieästhetik zu erhalten, ist oberstes Gebot. „Sie passt zur Werkstätte“, sagt Neeff. Außerdem spiegle sich darin ihre Verwurzelung wider: „Wir bauen auf dem Innovationsgeist auf, den Swarovski nach Tirol brachte – im wahrsten Sinne des Wortes: Wir arbeiten in Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Die Turbine, die Daniel Swarovski nach Wattens gelockt hat, läuft heute noch und versorgt auch die Werk- stätte mit Strom. Und so führen wir die Tradition zur Innovation über ein Jahrhun- dert später fort.“ Werkstätte Wattens48WORKSHOPS FÜR KINDER BIS JAHRE Basteln, zeichnen, Kunst kreieren – inklusive vieler bunter Kristalle: In den Workshops kommen Kleine ganz groß aus. SPANNENDE RIESEN-TOUR Auf Rätseljagd im Riesen können das ganze Jahr lang Abenteuer erlebt werden. GEBURTSTAG IM RIESEN Einen unvergesslichen Tag im Riesen können Geburtstagskinder mit ihren Freunden verbringen. 20. Januar – 17. Februar 2018: SCHWARZLICHTDISCO Jeden Samstag wird in den Swarovski Kristallwelten von 17 bis 21 Uhr aufgelegt – für Kinder bis 14 Jahre. 23. März – 3. April 2018: OSTEREIERSUCHE Ende März hat der Osterhase viele bunte Eier rund um den Riesen versteckt. Wer kann sie alle finden? 18. Mai – 3. Juni 2018: PFINGSTRALLYE Auf fünf Stationen können junge Besucher in den Swarovski Kristallwelten Wissen unter Beweis stellen. kristallwelten.com/kinder Termine für Kinder 2017 / 2018 Gleich wie bei Diamanten hat der Schli eine Funktion: Die Kanten und Ecken reflektieren und brechen das Licht, während es durch die Flächen wie durch ein Fenster ins Innere des Steins fällt. Wenn diese Flächen, Ecken und Kanten richtig geschli en sind, glitzert, funkelt und leuchtet der Kristall, egal von welcher Seite man ihn betrachtet. Wie entstehen Swarovski Kristalle? Swarovski Kristalle werden seit über 120 Jahren in Wattens produziert. Dazu wird eine spezielle und streng geheime Rezeptur verwendet, die das Unternehmen ständig weiterentwickelt. Swarovski Kristalle zeichnen sich durch einzigartigen Glanz und durch ihren extrem genauen Schli aus. Übrigens: Swarovski Kristalle funkeln genauso stark wie Diamanten und haben teilweise sogar mehr Facetten. Dadurch glänzen sie noch einmal mehr. Wie funktioniert ein Laser? Indem Elektrizität durch eine gasgefüllte Röhre geleitet wird, wird das Gas zum Leuchten gebracht . An beiden Enden der Röhren ist ein Spiegel angebracht. Einer davon reflektiert das gesamte Licht , der andere lässt einen kleinen Teil davon durch . So werden die Lichtstrahlen immer wieder vor- und zurückgeworfen , das Gas leuchtet immer stärker und durch den halbdurchlässigen Spiegel tritt der aus. Weil nur Licht hin- und herreflektiert wird, dessen Wellen in zeigen, ist Laserlicht immer ein dünner, gebündelter Strahl Wie funktioniert das eigentlich? Warum ist das so? Spannendes und Wissenswertes für Neugierige. 49 Beim Lichtfestival in den Swarovski Kristallwelten werden nicht nur Scheinwerfer verwendet, sondern auch Laser. ElektrizitätLaserstrahl Halbdurchlässiger Spiegel Spiegel Vor- und zurück- reflektierter LichtstrahlNext >