< Previous© YANNIS VLAMOS © GETTY IMAGES Wochenlang geisterte das Foto der außerge- wöhnlichen Robe, die sich unterhalb der Taille in eine detailgetreue Nachbildung eines quietschbunten Ringelspiels verwandelte, durch die Medien. Die pop- pige Interpretation des fantasievollen Themas passte perfekt zum Stil der Sängerin – farbenfroh, auffallend und trotzdem kunstvoll. Seither haben auch andere Stars wie etwa Rihanna, Lady Gaga und Nicki Minaj Manish Aroras Kleider auf dem roten Teppich und auf der Bühne getragen. Immer mit „Bling“ 2014 hat Manish Arora seinen ersten Flagship Store in Paris eröffnet. Sein Renommee innerhalb der Modewelt wurde im Vorjahr noch einmal bestätigt, als er zum „Chevalier de la Legion d’Honneur“, die ranghöchste Auszeichnung Frankreichs, ernannt wurde. Ende Februar 2017 folgte die nächste Ehre: Queen Elizabeth II. empfing anlässlich des Auftakts des „UK-India Year of Culture 2017“ namhafte Persönlich- keiten im Buckingham Palace – unter den geladenen Gästen war auch Manish Arora. Nur wenige Tage später feierte der Designer im Grand Palais sein zehnjähriges Jubiläum bei der Paris Fashion Week. Anlässlich dieses Meilensteins wurde Manish Arora von der renommierten Mode- journalistin Suzy Menkes mit einem Artikel auf der britischen „Vogue“-Website gewürdigt. Denn auch in seiner Herbst-Winter-Kollektion 2017 – die wieder mit Swarovski Kristallen veredelt wurde – schafft es der Designer, ein Stück Indien nach Europa zu bringen und dabei in der höchsten Liga der internationalen Mode- designer mitzuspielen. Seine bunten Installationen sind in Wattens, Innsbruck und Wien bis 2018 zu sehen. Katy Perry machte Manish Arora einem breiten Publikum bekannt. die Fuchsia pinK Kristalle machen den Crystaldust Armreif zu einem Statement-Piece in Manish Aroras Lieblingsfarbe. Erhältlich in den Swarovski Kristallwelten und Stores Innsbruck, Wien; 89.- € 20CoverstoryLife is beautiful W ith opulently de- signed installations and display windows in the Swarovski Kristallwelten Stores in Wattens, Innsbruck, and Vienna, Swarovski is proud to introduce Indian designer Manish Arora’s colorful style to Austria. Joy, happiness, and optimism! The- se were the keywords behind Indian fashion designer Manish Arora’s designs for the installations and display windows at the Swarovski Kristallwelten Stores in Wattens, Innsbruck, and Vienna. They will be unveiled at the end of March and are sure to fill passersby with wonder and awe, and the real spirit of spring. “I love the diversity and the unique sparkle of Swarovski crystals, and I very much enjoyed the challenge of highlighting the many facets and dazzling colors of this material,” says the New-Del- hi-based designer. Pure joie de vivre “Life is beautiful” was the motto for Manish Arora’s very first fashion show, and over the years, this phra- se has become the core philosophy of his brand. The installations for Swarovski are yet another milesto- ne for Arora’s stunningly varicolo- red dream world of design. This is not the first time Swarovski and Manish Arora have collaborated. In 2004, the designer developed innovative, heart-shaped crystal components for an opulent jewelry collection. “This collaboration took place even before Manish Arora’s debut at Lon- don Fashion Week in 2005. We are proud to have proved once again Swarovski’s knack for spotting emerging design talent,” explains Carla Rumler, Cultural Director Swarovski. The “Life is Beautiful” installa- tions are the culmination of a year- long collaboration with the star designer. This is another reason why Manish Arora had no trouble bringing to life his visions for the Swarovski Kristallwelten Stores. “Swarovski welcomed me to Austria with open arms. I immediately felt like part of a large family.” Color above all else! If you had to sum up Manish Arora’s designs with one slogan, then it would be: color, color, color! The designer is known for his love of pink and gold, but he puts the rest of the rainbow, so to speak, to exuberant use in his collections too. Manish Arora understands, perhaps better than anyone, how to incorporate into his designs the Indian appreciation of color – with- out straying into anything “ethnic” or kitschy. He reveals a similar talent when it comes to elaborate embroidery and appliqué. Time and again, fans and critics point to the famous “butterfly dress” from his 2008 spring/summer collection as the quintessential example of his style. There too, the elaborate embroidery, which took three painstaking months of work, incor- porated Swarovski crystals to make the butterflies sparkle. The celebrities’ favorite Manish Arora has presented his de- signs at Paris Fashion Week since 2007. He became a member of the prestigious Fédération française du prêt à porter that same year. In 2008, his name became instantly familiar to a much wider public, after pop star Katy Perry wore the famous carousel dress from his cir- cus-inspired 2009 spring/summer collection to the MTV Europe Music Awards in Liverpool. Manish Arora opened his first flagship store in Paris in 2014. His reputation in the fashion world had already been cemented the pre- vious year, when he was awarded the distinction of “Chevalier de la Legion d’Honneur” (“Knight of the Legion of Honor”). Over time, the designer has honed and perfected his ability to maintain a balance between designing for India and for the European market. What both markets share is a love of color and a simple conviction: Life is beautiful! english version Coverstory21Versteckt zwischen Glotzn und Hundskopf Hightech-Erfindungen, drohende Industrie- Spionage und eine Connection in die Mode- Metropole Paris: Dass Swarovski vor über 120 Jahren seinen abenteuerlichen Weg nach Wattens fand, ist vielen Zufällen zu verdanken – und nicht zuletzt der Voraussicht seines Gründers. Text – Daniel Feichtner Daniel SwarovSki bewies sein Leben lang technisches Verständnis und viel Erfindergeist – nicht zuletzt beim Einsatz von Elektrizität. Wie alles begann22auf Der „erSten electriSchen auSStellung“ in Wien wurden 1883 Elektromotoren vorgestellt, die die Entwicklung von Daniel Swarovskis Schleifmaschine ermöglichten. Wie alles begann23 Es ist deshalb erklärlich, daß der Bedarf an diesen Schmucksteinen immer größer wurde und von den bisherigen Produzenten, die die Herstellung nur neben ihrer eigentlichen Arbeit betrieben, nicht in gewünschten Mengen geliefert werden konnten. [...] Es war deshalb nicht zu verwundern, daß die Exporteure Interesse daran hatten, Produzenten zu finden, die in der Lage waren, große Mengen, und zwar vor allem laufend, zu liefern.“ Ein Brillant für jede Frau Seine Maschine versprach, all diese Probleme zu lösen: Ein elektrischer Antrieb sorgte für gleichmäßige Ge- schwindigkeit. Zugleich garantierte ein Mechanismus, der die Glasperle auf den Schleifstein drückte, dass jede Facette im korrekten Winkel und mit gleich hoher Qualität geschliffen werden konnte. Und vor allem erlaubte die Automatisierung, mehr als ein Werkstück zugleich zu bearbeiten. Mit seiner Entwicklung hatte Swarovski die Industrialisierung des Glasperlenschliffs eingeläutet. Sein erklärtes Ziel war es, dafür zu sorgen, dass sich „jede Frau einen ‚Brillanten‘ leisten könne.“ Gemeinsam mit seinem Schwager Franz Weis, mit dem er inzwischen ein eigenes Unternehmen führte, erhielt Swarovski 1891 ein Patent für seine „Maschine zum Schleifen von Kristall in Perfektion“. Doch der Unternehmer und Erfinder war mit dem Maß dieser „Perfektion“ noch bei Weitem nicht zufrieden. Und so machte er sich daran, die Maschine weiter zu optimie- ren. Mit den Verbesserungen kamen aber auch Sorgen: Die Konkurrenz in Böhmen schlief nicht. Und die neue Technologie geheimzuhalten fiel zunehmend schwerer. In sicherer Distanz Bald stand für Swarovski und Weis fest, dass es nur einen Weg gab, die eigene Entwicklung zu schützen: Sie mussten Böhmen den Rücken kehren. A ls Daniel Swarovski 1862 das Licht der Welt erblickte, war ihm der Umgang mit Glas und Kristall gewissermaßen in die Wiege gelegt. Geboren wurde er im Georgenthal in Böhmen, fast 500 Kilometer entfernt vom Tiroler Wattens, mit dem sein Familienname drei Jahrzehnte später unzer- trennbar verknüpft werden sollte. Dort, im Norden des heutigen Tschechiens, blühte in der Stadt Gablonz die traditionelle, böhmische Glasindustrie ebenso wie die „Gablonzer Bijouterie“: die industrielle Herstellung von Modeschmuck. Zeichen der Zeit Das Geschäft mit dem leist- und schnell herstellbaren Schmuck boomte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun- derts. Die Industrialisierung förderte den Wohlstand, den man gerne zeigte. Zugleich herrschte Aufbruchs- stimmung in ganz Europa. Die Wissenschaft machte sprunghafte Fortschritte. Maschinelle Fertigung erlaubte Massenprodukte. Besser, schneller und billi- ger waren die Schlagworte der Zeit. Und über all dem stand verheißungsvoll ein Begriff, dessen viele Anwen- dungsgebiete sich erst erschließen sollten: Elektrizität. Auch Daniel Swarovski schlug einen Werdegang in der vielversprechenden Schmuckindustrie ein und absolvierte eine Lehre als Gürtler – vergleichbar mit dem heutigen Beruf des Metallbildners. Dabei bewies er nicht nur Talent, sondern auch Erfindungsreichtum. Er entwickelte unter anderem neue Knopfösen und eine neuartige Methode für galvanische Niederschläge, um Metall zu färben: eine Erfindung, die ihm mit nur 18 Jahren eine Reise nach Paris einbrachte, um sie dort zu präsentieren. Elektrische Inspiration Als 1883 die „Erste Electrische Ausstellung“ in Wien gastierte, gehörte auch er zu den begeisterten Besu- chern. Dem Publikum wurden die neuesten Techno- logien präsentiert. Neben dem Auer-Glühstrumpf zur Gasbeleuchtung gab es dort auch die ersten Elektro- motoren von Edison, Schuckert und Siemens zu sehen, die bei ihm wohl bleibenden Eindruck hinterließen. Schon bald begann Swarovski an einer weiteren Erfindung zu tüfteln: Einer elektrischen Schleifmaschi- ne für Glasperlen. Bislang waren die Schmucksteine von Hand gefertigt worden: Zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten, wurden sie auf einen Schleifstein gepresst, der mit den Füßen oder mit Pedalen, manch- mal auch mit Wasserkraft angetrieben wurde. Diese Handarbeit war teuer, langsam und das Resultat hing vom Können des Schleifers ab. In seiner Autobiografie schreibt Swarovski: „Im Ausland, aber auch in Gablonz, entstanden seinerzeit immer mehr Bijouterieerzeugnisstätten, die die Steinchen zu gefällig aussehendem Schmuck verarbeiteten, der sehr verlangt wurde. © MUSEUM FÜR GESTALTUNG ZÜRICH, PLAKATSAMMLUNGDie rhombergSche loDenfabrik war mit einer Turbine ideal für Swarovskis Zwecke ausgestattet. Wie alles begann24 „Die anderen Objekte waren entweder zu teuer oder die Räume für unsere Zwecke ungeeignet. Auch die Wasserkraft für den Antrieb der Maschinen war nirgends so günstig wie in Wattens. Eine etwa 20 PS starke Turbine war hier bereits vorhanden, mit der fünf Maschinen durch direkte Übertragung angetrieben werden konnten.“ Neubeginn Mit Swarovskis neuer und verbesserter Schleifmaschi- ne sowie Kosmanns finanzieller Unterstützung und Pa- ris-Connection im Gepäck gründeten die Geschäfts- partner die „Glasschleiferei Wattens A. Kosmann, D. Swarovski & Co.“ im Unterinntal, die heute als „Swa- rovski“ weltweit bekannt ist. Ausgestattet mit Wasser- kraft, versteckt zwischen den Bergen Hundskopf und Glotzn und durch die Alpen vor neugierigen Augen aus Böhmen geschützt sowie mit einer direkten Bahnver- bindung nach Paris war es Zeit, sich zu etablieren. In dem kleinen Tiroler Ort selbst sorgte die An- kunft von Swarovski und Weis für einiges an Aufsehen: „Wattens war im Jahre 1895 ein kleines Dorf; nach der zuletzt stattgefundenen Zählung im Jahre 1890 beherbergte es 744 Einwohner. Die Bevölkerung bestand fast ausschließlich aus Bauern und diese konnten sich begreiflicherweise nicht recht vorstellen, was wir hier eigentlich wollten, wenn wir davon sprachen, uns dafür ständig ansässig zu machen. So kann ich mich noch gut erinnern, daß uns manche sogar mit einer gewissen Reserviertheit begegneten.“ „Zwei Hauptgründe waren ausschlaggebend dafür, unser endgültiges Werk nicht in Böhmen entstehen zu lassen: Es war uns erstens klar, daß meine Erfindungen und die dadurch gegebenen neuen Fabrikationsmethoden in der nordböhmischen Glasindustriegegend von anderen allzu rasch nachgemacht worden wären, und zweitens fehlte uns hier vor allem die für den Antrieb unserer Maschinen so nötige Wasserkraft.“ Um der Neugierde ihrer Mitbewerber zu ent- kommen, holten sich die beiden Unternehmer Hilfe an Bord: Armand Kosmann, einen Pariser Händler und langjährigen Kunden. Der neue Geschäftspartner stellte zum einen das nötige Kapital zur Verfügung. Zum anderen war er Weis und Swarovskis Verbindung nach Paris. Kosmann, der in der Modemetropole lebte, verfügte dort über einen hervorragenden Ruf und ein weitreichendes Netzwerk an Kontakten. So würde er zum einen in der Lage sein, direkt vor Ort neue Kunden zu akquirieren. Und zum anderen hatte er seine Finger direkt am Puls der Mode- und Schmuckindustrie, um neue Trends so früh wie möglich zu erkennen. Via Zeitungsannoncen, die in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck erschienen, begaben sich die Unternehmer auf die Suche nach „Fabrikslokalen mit Wasserkraft“. Unter den Antworten, die sie erhielten, war auch Wattens. Dort stand die Rhombergsche Lodenfabrik seit mittlerweile einem Jahrzehnt leer und punktete nicht nur mit einem guten Angebot, sondern auch mit ihrer Ausstattung: bevor wattenS zum StanDort der Glasschleiferei wurde, lebten nur rund 750 Einwohner in dem kleinen Ort.Zu diesem Misstrauen trug nicht zuletzt die Tatsache bei, dass sie nicht nur Maschinen und Werkzeug, sondern auch Facharbeiter und deren Familien aus Böhmen mitbrachten, die das nötige Know-how besa- ßen. Die restliche Arbeitskraft wurde allerdings vor Ort rekrutiert. Absolut im Trend So wuchs Wattens mit der Schleiferei und die Schleiferei mit Wattens. Dem Unternehmen gelang es zunehmend, sich einen Namen zu machen – vor allem in Paris. Als dort im Jahr 1900 die Weltausstellung stattfand, nutzten Daniel Swarovski und Armand Kosmann die Gelegenheit: Zwar hatte ihre Kristallschleiferei keinen eigenen Stand auf der Messe. Doch als sie die Ausstellung besuchten und sich dort über neue Technologien und Trends informierten, brachten sie selbst reichlich Kristalle aus eige- ner Produktion mit, um diese unter die Leute zu bringen. Das Geschäft lief gut – so gut, dass es wenig Zögern gab, als im selben Jahr der erste Pachtvertrag für die Rhombergsche Loden- fabrik auslief: Anstatt weiter zu pachten, kauften Swarovski und seine Geschäftspartner das Werksgelände und machten Wattens endgültig zu ihrem fixen Standort. Der Schmuck-Boom hielt weiter an. Hatte die Kristallschleiferei 1896 noch rund 35 Mitarbeiter, waren es 1904 bereits 280. Doch nicht nur Swarovski profitierte von der gesteigerten Nachfra- ge: Auch in Gablonz machte sich das Wachstum bemerkbar und einige Produzenten lieferten einen erbitterten Konkurrenzkampf. Eigentlich wäre das für Daniel Swarovski weit weg von Böhmen und seinen Mitbewerbern ein Vorteil gewesen. Allerdings unterhielt er weiterhin rege Geschäftsbeziehungen in seine Heimat. Denn ein großer Teil des Rohkristalls, der in Wattens verarbeitet wurde, stammte noch immer aus Gablonz und kam von einem der größten Konkurrenzbetriebe. Made in Wattens Die Unabhängigkeit des eigenen Unternehmens in Gefahr, zog Swarovski alle Register: 1908 errichtete er im Gartenhäuschen der Swarovski-Villa ein erstes Laboratorium und machte sich daran, dem Geheimnis des für seine Qualität berühmten böhmischen Kristallglases auf die Spur zu kommen. Hilfe erhielt er dabei von seinen drei Söhnen, die für das Vorha- ben sogar ihre Ausbildung an der technischen Hochschule in Frauenfeld in der Schweiz unterbrachen. Zwei Jahre lang forschte die Familie Swarovski gemeinschaftlich im eigenen Garten, bevor sie 1910 ein Glaslaboratorium in der Watte- ner Au errichteten. So gelang es dem Vater-Sohn-Gespann, Schritt für Schritt dem böhmischen Vorbild näherzukommen – und es schlussend- lich sogar merklich zu übertreffen. 1913 erreichten sie schließlich ihr Ziel. Die Glas- und Kristallschleiferei begann völlig unabhängig von Böhmen zu produzieren: Von der Kristallglasschmelze bis hin zum letzten Schliff – Made in Wattens. W hen Daniel Swarovski was born in Bohemia in 1862, there was alrea- dy a booming jewelry and glass industry there. Swarovski built his own career in the industry, demonstrating great ability and ingenuity. His most significant advance was probably inspired by the Vienna International Electric Exhibition of 1883. The electric motors that were exhibited there formed the basis for his electric “machine to cut glass and crystal to perfection,” which he patented in 1891. In an industry where until then every stone for jewelry had to be hand cut, the ability to produce several pieces simultaneously and of identical quality represented a significant advance. Fearing that subsequent ver- sions of his machine could fall into his competitors’ hands, Swarovski decided, along with two partners, to leave Bohemia in 1895. They chose to settle in Wattens. The lo- cation was far from Bohemia and connected to Paris, the fashion capital, by train. What is more, the town was home to the Rhomberg Loden Factory, which had its own generator. Daniel Swarovski and his partners had found the perfect home for their glass and crystal grindery – the company known today by the name “Swarovski.” Hidden between the mountains english version Wie alles begann25Einblicke26 HINTER DEN KULISSEN Jedes Jahr gestalten die Designteams mehrere Kollektionen. Die Arbeiten daran beginnen bereits lange, bevor die Schmuckstücke für Kunden erhältlich sind. Das Kristallwelten Magazin gewährt Einblicke, welche Schritte es im Vorfeld dafür braucht. Text – Eva-Maria HotterDen Trends auf der Spur Bevor sich Designer Gedanken über eine Kollek- tion machen, laufen die Arbeiten in der Abteilung Trend Research bereits auf Hochtouren. Das Ziel: neue Tendenzen aufspüren und begreifen. Denn egal ob ästhetische, kulturelle, sozioökono- mische, soziale oder politische Veränderungen – alle haben Einfluss auf die Gesellschaft. Dazu forscht laufend ein internationales Team aus unterschiedlichen Bereichen – von Mode über Journalismus bis hin zu Soziologie. Unter anderem wird mit Analysen versucht, einen umfassenden Überblick zu geben. Manch- mal nähert sich das Research Team dabei auf se- miotische Weise: Welche Symbole sind aussage- kräftig für den künftigen Zeitgeist? Im nächsten Schritt werden die Ergebnisse, beispielsweise zu neuen Farbtrends, an die jeweiligen Abteilungen, wie das Design, weitergegeben. So wirken sich diese Informationen auf die Ästhetik kommender Kollektionen aus. 1 Von der Idee zur Kollektion Inspiration und Ideen sind maßgeblich für den Designprozess. Doch damit eine Kollektion zustande kommt, ist neben dem Designteam eine Fülle an Schritten notwendig, bis Ideen zu fertigen Schmuckstücken werden. 27EinblickeFarben und Formen Die Farb- und Materialrecherche wird auf das sogenannte Moodboard geklebt, um alle Ideen im Blick zu behalten. Bei man- chen Stimmungen bieten sich bestimmte Materialen oder Schliffe besonders an. So ergibt sich Schritt für Schritt ein Gesamt- bild. Das nimmt manchmal mehr Zeit in Anspruch – manchmal auch weniger. 3 28Einblicke Die Suche nach Geschichten Im Grunde werden Geschichten gesucht, die man illustriert. Die Auswahl variiert von Art Director zu Art Director, denn jeder hat eine eigene Handschrift. Steht die Ge- schichte fest, tritt der Art Director an die Designer heran. Das Designteam beginnt nun Ideen zu sammeln. Welche Materia- lien – Perlen oder Halbedelsteine – sollen beispielsweise zum Einsatz kommen? Unter anderem dienen Fachmessen als Inspira- tionsquelle für neue Materialien. Auch die Trends von der Research-Abteilung fließen dabei in das Design ein. Dann beginnt das Team mit ersten groben Skizzen. 2 Vor dem Designprozess spürt ein internationales Team neue Tendenzen auf. Einblicke29 Skizzen über Skizzen Oft versuchen die Designer, zu Beginn noch nicht zu sehr über die Machbarkeit nachzudenken, um den Kreativprozess nicht einzuschränken. Denn die Erfahrung zeigt: Gerade aus Situationen, in denen et- was anfangs als nicht machbar erscheint, entstehen oft Innovationen. Die Skizzen werden dem Art Director in mehreren Durchläufen präsentiert. Am Ende bleiben dann von über 50 Skizzen nur mehr zehn übrig. Im nächsten Schritt gehen diese in die Reinzeichnung. Dort werden die Entwürfe noch mehrmals überarbeitet und es wird an Details, wie Farben und Machbarkeit, gefeilt. 4 Die Vorlaufzeit für eine Kollektion dauert im Schnitt ein Jahr.Next >